Finis coronat opus!
Es war ruhig geworden in den hohen Räumen der Festung des Sonnenwanderers. Seine Vorhut, Al'ar der Phönixgott, Hochastronom Solarian als auch der Leerhäscher, weilten schon lange nicht mehr unter den Lebenden. Das Einzige, was man in der bizarren Umgebung im Inneren des Auges vernehmen konnte, waren Schritte und leise Stimmen der patrolierenden Wachposten. Obwohl die Blutelfen, wie auch ihre Kompanen zuvor, alles gaben, um den einfallenden Heldentrupp aufzuhalten, stand dieser recht zügig vor Kael'thas und seinen vier Beratern persönlich Aug in Aug.
Prinz Kael'thas der Sonnenwanderer, Sohn des toten Königs Anasterian, ein direkter Abkömmling des ersten Hochelfen-Königs Dath'Remar Sonnenwanderer. Siegessicher und Grössenwahnsinnig. Mit seiner Verbündeten Lady Vashji verteidigte er Illidan, als dieser die Interdimensionalen Tore schloss. Doch auf Vashjis Hilfe konnte er heute nicht zählen, ihre Überreste liegen gut gekühlt im Schlangenschrein auf ihrem eigenen Thron verteilt. Sie war die erste auf dem Weg zum Hyjalgipfel.
Eine beklemmende Stille durchzog den Thronsaal des Sonnenwanderers, ein letzter prüfender Blick auf Ausrüstung und Waffen. Die Schlacht begann. Zuerst schickte Kael'thas seine Berater einzeln los - Thaladred der Verfinsterer konnte mit seiner schweren 2Hand-Axt nichts ausrichten, Fürst Blutdurst mit seiner Furcht niemanden beeindrucken, Grossastronom Caperian mit ihrer Magie nichts verbrennen und Meisteringenieur Telonicus mit seinen Bomben nichts sprengen. Daraufhin beschwor der Sonnenwanderer sieben Waffen herauf, die sich nach und nach ihren Widersachern geschlagen gaben und diesen damit ungewollt zur Hilfe kamen.
Sichtlich entnervt widerbelebte Kael'thas derweil seine gefallenen Berater, die sich so dann gleichzeitig losstürzten. Dennoch herrschte geordnetes Chaos. Waffen klirrten. Feuerballe schlugen ein. Einige Helden rannten ferngesteuert durch den grossen Saal. Freunde wurden zu Feinden. Blut floss. Die ersten Verluste mussten hingenommen werden. Kael'thas sah dem Treiben zufrieden zu, doch seine Ruhe sollte bald vorbei sein. Er merkte schnell, dass er die schwachen Allianzer unterschätze und musste zwangsweise selber in das Geschehen eingreifen.
Mit seiner Magie und einem Antigravitationsfeld versuchte er sich den Winzlingen zu entledigen, aber auch mit verbündeten Phönixen konnte er dem Treiben nicht Herr werden. Seine Lebenskraft sank sichtbar, andererseits wurden die Verluste zunehmend grösser. Kael'thas war zäh. Zäher als der stolze Krieger an ihm dran. Der Sonnenwanderer zog nochmals alle Register. Viele der tapferen Recken fielen. Es schien als ob der Kampf verloren war. Doch dann ging Kael'thas zu Boden. Die Freude aller war gross - die Trauer der Verluste ward nicht lang. Stolz trug man Rüstungen und Waffen aus der Festung heraus, auch im Gepäck eine zweite Phiole für die weiteren Abenteuer am Hyjalgipfel.
Kael'thas ist Geschichte - ein langer Weg fand nunmehr sein Ende. Dafür tat sich ein neuer, gefährlicherer Pfad auf, der Berg Hyjal will bestiegen werden. Die Rucksäcke sind gepackt, die Rüstungen poliert, die Waffen geschärft. Dem nächsten Kapitel der Heldensaga steht nichts mehr im Wege - Viribus unitis!
Howahkan